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- China dominiert den Ausbau an Solarkapazität
Solarenergie: Sinkende Modul-Preise, stark steigende Kapazitäten
Quellen: Ember, DWS Investment GmbH; Stand: 28.08.2024
In diesem Jahr könnte Chinas Dominanz weiter zunehmen. Nach Angaben der Nationalen Energiebehörde Chinas (NEA) stieg die Photovoltaikkapazität des Landes von Januar bis Juli um weitere 123 Gigawatt. Damit stieg die gesamte Photovoltaik-Kapazität des Landes auf 740 Gigawatt, ein Zuwachs von rund 50 Prozent, während die Windkraftkapazität bei 470 Gigawatt lag, was einem Anstieg von rund 20 Prozent entspricht.[1] Angesichts dieser Zahlen gehen wir davon aus, dass die Kapazität der erneuerbaren Energien auch 2024 weiter wachsen wird.
Beeindruckend ist auch die Preisentwicklung bei Solarmodulen, die eine direkte Folge des Kapazitätsausbaus ist. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) sind die Spotpreise für Photovoltaik-Solarmodule im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 50 Prozent gefallen, während sich die Produktionskapazität seit 2021 verdreifacht hat.[2] Die derzeit im Bau befindlichen Produktionskapazitäten lassen darauf schließen, dass das weltweite Angebot an Solarmodulen bis Ende 2024 1.100 Gigawatt erreichen wird, wobei das Produktionspotenzial dreimal so hoch sein dürfte wie die derzeitige Nachfrageprognose.
China wird wahrscheinlich seine weltweite Führungsposition beibehalten. „Es ist unwahrscheinlich, dass die angekündigten Projekte die hohe geografische Konzentration der gesamten PV-Lieferkette wesentlich verändern werden“, so die IEA.[3] Die Europäische Union hat die Gefahren erkannt, die im Photovoltaiksektor durch eine zu große Abhängigkeit von China entstehen könnten, da rund 90 Prozent der notwendigen Produkte aus China importiert werden. Im Gegensatz dazu sind die Gewinne der Solarmodulhersteller in den USA durch Handelsschranken und Steuervorteile geschützt. Aus diesem Grund wurde am 15. April 2024 die sogenannte Europäische Solar-Charta unterzeichnet. Sie legt Sofortmaßnahmen fest, die von der Kommission, den EU-Mitgliedstaaten und den Vertretern der PV-Wertschöpfungskette, einschließlich des Großhandels-, Vertriebs- und Produktionssektors, zu ergreifen sind, „um die vollständige Einhaltung der EU-Wettbewerbs- und Beihilfevorschriften zu gewährleisten“.[4]